Mit dem Generals Handbook beginnt bei Age of Sigmar eine neue Ära mit vielen Veränderungen. Zeit darüber zu philosophieren!

Rückblick

In der ersten PottPhilosophie zu Age of Sigmar, berichtete ich bereits über den Nachfolger der 8. Edition Warhammer Fantasy Battles (PottPhilosophie – AGE OF SIGMAR – das neue Warhammer!). Ich war damals schon von der neuen Richtung überzeugt und bin es nun erst recht.

„This is Warhammer. This is the AGE OF SIGMAR!“

Mit diesen Worten wurde damals ein neues Zeitalter einberufen. Anfangs komprimiert auf 4 DIN A4 Seiten Regelwerk gepaart mit Warscrolls, kam das System –gerade bei den treuen Fans der Fantasy-Reihe – nicht gut an. Zahlreiche Abwanderungen alter Veteranen, standen interessierten und motivierten Neueinsteigern gegenüber.

Es wurde gehated, geflamed, gezankt, gezockt, gerockt, gekotzt,… und nun?

Nun finden etliche dieser alten Veteranen so langsam wieder den Weg zurück. Und alles nur wegen ein paar Punkten?

Der/Mein Wiedereinstieg

Ich selbst hatte leider meine beiden Fraktionen abgetreten aufgrund der geringen Mitspielerzahl und der geringen Resonanz in der Community. Da blutete schon das Herz, da ich AoS damals schon gern spielte und eine bemalte Stormcast Eternals Truppe hatte.

Doch das Erscheinen des Generals Handbook und den vielen Möglichkeiten nun Warhammer Age of Sigmar zu spielen, brachte nicht nur mich wieder zurück zum System.

Mein Ziel ist es mir eine 2000 Punkte starke Khorne Bloodbound Armee aufzubauen, um abwechslungsreiche 1000, 1500 und 2000 Punkte Schlachten auszutragen. Dazu aber mehr in meinem Armeeprojekt.

Das Generals Handbook – Kurzüberblick

Das Generals Handbook ist das, worauf viele anscheinend gewartet haben. Man hat den Eindruck, dass es genau die Wünsche der Spieler erfüllt, die sich von dem System abgewandt haben, … aufgrund tiefster Enttäuschungen.

Freies Spiel

Das freie Spiel kennen wir schon vom ersten Release von Age of Sigmar. Dies sind die vier bekannten – und noch geltenden – Seiten „Regelwerk“, mit denen ihr unbeschränkt spielen könnt. Stellt auf was ihr habt und worauf ihr Lust habt.

Zudem gibt es kleine Regelanpassungen und Vorschläge für Mehrspieler- und Teamspiel-Partien mit extra dafür entworfenen Battleplans (Szenarien). Hausregeln werden explizit empfohlen, wie u.a. das Distanzmessen mittels Basen, sollten Unstimmigkeiten herrschen. Es ist euer Spiel!

Erzählerisches Spiel

Das Handbook bietet euch an, Epische Schlachten nachzuspielen mit vorgegebenen Fluff und den dazugehörigen Listen sowie passenden Battleplans.

Auch gibt es eine Anleitung, wie ihr eure eigenen Geschichten schreiben und nachspielen könnt. Dies könntet ihr in einer erzählerischen Kampagne abhandeln.

Neben der eigenen erzählerischen Kampagne, stehen euch ausführliche Regeln für eine „Pfad des Ruhms“, Karten-, Baum- und Matrixkampagne zur Verfügung. Das beinhaltet reichlich Abwechslung für eure Age of Sigmar Spielgruppe.

Ausgewogenes Spiel

Darauf haben fast alle Spieler gewartet. Ein Balancing System für Age of Sigmar.

Das ausgewogene Spiel liefert Punktwerte für jede einzelne Einheit. Dabei verwendet GW kein allzu kompliziertes System wie prozentuale Unterteilungen der Einheitenkategorien. Es wird in Anführer, Linientruppen, Kriegsmaschinen, Monstern und andere Truppen gegliedert. Bei bestimmten Armeegrößen muss/darf man x-y Anführer, Linientruppen, Kriegsmaschinen und Kolosse einsetzen. Archaon auf Drachen belegt zum Beispiel neben dem Anführer Slot noch einen Koloss Slot. Das wars! Simpel! Vorschläge und Empfehlungen für unterschiedliche Spiel Größen kommen von GW.

Zudem gibt es Regeln für Ranglistenkampagnen und einige Ideen für Turniere und einen kleinen Leitfaden für Turnierorganisatoren!

Wow!

Gedanken

Age of Sigmar scheint wieder beliebter zu werden und besser anzukommen in der Community. So zumindest der Eindruck in den Socialen Medien, Gruppen und Foren. Natürlich gibt es weiterhin die Nörgler und Gegner des Systems. Das ist ganz normal. Gerade bei GW spalten sich die Lager und „bekriegen“ sich schon arg. Dennoch verspüre ich den Anbruch einer neuen Zeitrechnung. Liegt das wirklich nur an dem Punktesystem?

Klar weinen viele dem tollen Fluff von Warhammer Fantasy Battles nach. Meiner Meinung nach, ist diese Geschichte(n) aber geschrieben und es musste etwas Neues her.

Da ich nicht aktuell mit dem Fluff von AoS vertraut bin und nur Splitterhaftes Wissen darüber habe, verkneif ich mir jeglichen Kommentar. Mir allerdings ist der Fluff nicht allzu wichtig. Mir reicht schon, dass ich Khorne reichlich Opfer darbringen und die Grand Alliance ORDER vernichten muss… reicht 😉

Aber ich denke, dass gerade bei GW spielen des Öfteren das Balancing der Armeen ein großes Streitthema war/ist. Durch das eingeführte freie Spiel zu Beginn von Age of Sigmar, gab es KEINE Beschränkungen, so dass die Powergamer natürlich ordentlich Gas geben konnten. Da hatten dann fluffige und spaßige Listen keinerlei Chance.

Die Beschränkung nach Wounds war schon einmal ein kleiner Anfang. Dennoch nicht optimal. So haben sich fleißige und kreative Köpfe daran gemacht, eigene Beschränkungssysteme zu entwickeln. Ich selber habe mir diese nie angeschaut, weil ich auch ohne Beschränkungen, mit dem richtigen Spielpartner, tolle Schlachten ausgefochten habe.

Aber egal. Nun bringt GW das ausgewogene Spiel mit Punktwerten für die Einheiten und BOOM! Die Meisten scheinen zufrieden.

Wir haben nun ein gefühlt gutes Balancing. Battalion Warscrolls mit besonderen Fähigkeiten und Effekten für bestimmte Truppenverbände, haben selbst auch Punktekosten aufgebrummt bekommen. Denn auch diese Effekte greifen ins Balancing ein und müssen daher punktemäßig gewichtet werden.

Und ja, eine Hellcanon ist verheerend (immer noch) und dass Fernkämpfer in Nahkämpfe schießen können ist für den einen oder anderen auch blöd, gerade für Khorne. Aber solche Einheiten haben ihren hohen Punktewert bekommen und sind größtenteils sinnvoll beschränkt.

Fazit

Ich kann zu meinem vorherigen Fazit (PottPhilosophie – AGE OF SIGMAR – das neue Warhammer!) lediglich folgendes hinzufügen:

Ich bin froh, dass GW auf die Community gehört und das Generals Handbook herausgebracht hat.

Auch wenn ich selber nicht der Typ für lange Kampagnen oder erzählerische Schlachten bin, bringt mir allein schon das ausgewogene Spiel nur Vorteile!

Ich kann mir eine 2000 Punkte Armee zusammenbauen und mit Freunden Spielgrößen absprechen. Die Spiele sind recht ausgeglichen, die Punkte für die Einheiten sehr gut gewählt.

Fine Tuning der Regeln wird wieder über Erratas & FAQ’s betrieben, was ich sehr löblich finde.

Ein guter Schritt in die richtige Richtung. Bleibt abzuwarten, wie die einzelnen – noch fehlenden – Fraktionen nach Age of Sigmar „portiert“ werden. Das wird noch den einen oder anderen WEG oder HIN zu Age of Sigmar ziehen.

Zudem ist positiv anzumerken, dass die Start Collecting Boxen recht gut zusammengestellt sind und wahrhaftig einen Preisnachlass beinhalten. Meist ist der beigelegte „Koloss“ oder eine ganze Einheit völlig „kostenlos“. Bekommt man beim lokalen Händler nun auch noch Prozente, kann man eine 2000 Punkte Armee mit ca. 200-250€ realisieren.

Insofern:

Blut für den Blutgott
Schädel für seinen Thron
Milch für die Khorne Flakes

Meinungen?

Wie seht ihr die Entwicklung? Seid ihr wieder zurückgekehrt oder bleibt ihr nun erst recht fern? Was gefällt oder missfällt euch am Generals Handbook? Was war/ist ausschlaggebend für eure Rückkehr?