Bemaltutorial Reiter Rohans

Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen, versuche ich euch heute anhand meiner fotografischen Aufzeichnungen ein Bemaltutorial meiner Reiter Rohans zu präsentieren. Die Anfrage kam leider nachdem ich den letzten Reiter bemalt hatte, so dass ich keine passenden Bilder schießen konnte… Nun denn… pack‘ mas

Qualität oder Quantität

Zeit ist Geld und Geld haben wir nicht, also entschied ich mich bei den Massen an Miniaturen meine altbewährte Massen-Bemaltechnik zu verwenden:

Grundieren – Grundfarben – Tusche – Highlights – Basen – Lack

Materialien

Ich verwende zum bepinseln meiner Miniaturen ausschließlich die Farben von Citadel. Wer das Tutorial mit einem anderen Hersteller nachmachen möchte, müsste dann auf einer Vergleichstabelle erkunden, welche Farben zueinander passen.

Für die Pferdchen habe ich verwendet: XV-88, Mounfang Brown, Mechanicus Standard, Ceramik White, Agrax Earthshade.

Für die Kleidung und die Haare der Reiter: Waaagh! Flesh, Mournfang Brown, Zandri Dust, Abaddon Black, Runefang Steel, Flayed One Flesh, , Agrax Earthshade.

Für die Haut: Kislev Flesh und Reikland Fleshshade.

Helme der Rohirrim: Mournfang Brown, Retributor Armor und Reikland Fleshshade.

Für die Base: Astrogranite Debris und Ceramit White

Achja: für Waffen und alles Silber natürlich Nuln Oil

Und los geht es!

Nachdem ich alle Teile aus den Gussrahmen geknipst und sauber entgratet hatte, wurde diese nach Anleitung zusammen geklebt. Für das Plastik von GW kann ich euch nur den Revel Plastikkleber empfehlen, der in Sekunden nicht nur trocknet, sondern die einzelnen Teile miteinander verschmilzt.

Richtig grundieren

Zum Thema Grundierung sollte jeder von euch bereits Bescheid wissen. Dennoch: Bitte ausschließlich unter freiem Himmel sprühen und die Anleitung der Sprühgrundierung beachten. Ich selber bin ein Verfechter der Sprühgrundierung weil mir das von Hand Grundieren zu lange dauert und (zumindest bei mir) keine so tollen Ergebnisse geliefert hat. Eine Airbrush habe ich nicht und die Sprühgrundierung legt sich wie ein hauchdünner Film über die Minis ohne Details zu verschmieren (Wenn man sich an die Anleitung hält)

Ich grundiere die Miniaturen allesamt Schwarz, weil die später aufzutragenden Farben alle eher dunkler sein werden.

Hotte, Hotte, Hü!

Zum Glück trocknet die Sprühgrundierung von Citadel innerhalb weniger Minuten. Aufgrund des Gestanks, lasse ich meine Miniaturen allerdings meistens ca 1 Std an der frischen Luft, so dass es bei der Weiterverarbeitung nicht zu Kopfschmerzen o.ä. kommen kann.

Die Pferdchen werden von mir zunächst mit den Hautfarben versehen. Dabei brauchte ich nicht so sehr auf Genauigkeit, da ich das Zaumzeug und die Sattel später noch mit einem Detailpinsel Nachbearbeiten werde. Also nehme ich einen etwas größeren Pinsel um etwas Geschwindigkeit in die ganze Sache zu bekommen. Dazu verdünne ich die Farben im Verhältnis 60:40. Circa 😉

Zaumzeug

Heißt das eigentlich Zaumzeug? Keine Ahnung von Pferden… merkt man das? Egal 😉

Sobald sie Haut getrocknet ist und das Schwarz der Grundierung nicht mehr durchschimmert, werden Zaumzeug, Decke und Sattel bemalt. Da ich hier annehme, dass es sich um Leder handelt, verwende ich ausschließlich braun und Schwarztöne. Dabei arbeite ich aber auch nicht zu 100% genau, da die Tuschen meine Schlampigkeit später vertuschen werden 😉

Schweif, Hufe noch bemalen und wenn jemand motivierter ist als ich, könnt ihr euch noch an den Details wie Zähne und Augen verlieren 😉

Ab unter die Dusche!

Die Tuschen sind mein Bester Freund. Und so „dusche“ ich quasi die Pferdchen komplett mit Agrax Earthshade und zwar so, dass genug Shade in die Vertiefungen sich verteilt. So lassen wir die Pferdchen nun über Nacht trocknen und können am nächsten Tag dann die erhabenen Stellen mit der Hautgrundfarbe hervorheben.

Quick and Dirty Pferdchen.

It’s all about the base

Bei der Basegestaltung könnt ihr euch austoben. Auch ich habe in meiner hobby Karriere schon einiges ausprobiert, bin aber letztendlich bei den Texture Pasten von Citadel hängen geblieben.

Ihr tragt mit einem Spachtel, Bastelmesser o.ä. die Masse auf der Base auf, so dass jede Stelle der Base bedeckt ist. Nicht zu dünn, aber auf keinen Fall zu dick. Würdet ihr das nun so trocknen lassen, würde euch das Zeug voll abbröckeln, also nehme ich hier immer einen großen Pinsel, der viel Wasser aufsaugen kann und benetze jede Stelle der „verspachtelten“ Base mit Wasser. Diese Matschepampe lasst ihr über Nacht trocknen und habt am Tag darauf eine schön strukturierte Schotter-Gestein-Dings-Base. Mit Grau/Weiß trockenbüsten, 1-2 Tufts draufkleben… MEGA! Schlicht, Simpel, schnell, … REICHT!

Edit: Natürlich habe ich die Baseränder noch schwarz bemalt, was man nicht in allen Bilder deutlich sehen kann.

Hoppe, Hoppe Reiter!

Auch mit dem Reiter verfahren wir ähnlich. Zunächst bürste ich allerdings alle metallenen Teile wie Kettenhemden und Co trocken und bemale Schwerter und Speerspitzen Silber. Danach werden Lederteile Braun und Umhänge, Hemden uin Grün bemalt. Auch hier gilt je detaillierter ihr malt, desto besser natürlich das Ergebnis. Ich allerdings vertraue der Macht der Tusche. Es ist auch nicht schlimm, wenn ihr beim Leeder über den Umhang malt, solange dieser noch nicht bemalt ist. Ihr werdet mit dem dunklen Grün das übermalte Braun sehr einfach wieder übermalen können.

Nachdem ihr alle Teile – Bis auf die Haut und das Gold bemalt habt, gibt es wieder eine Agrax Dusche! Abschließend – nachdem die Tusche getrocknet ist – werden die Hauttöne sowie das Gold aufgetragen und mit Reikland Flesh gewashed. Auch hier: Kein Problem, wenn ihr Reikland Flesh über den Ärmel oder Lederhelm pinselt.

Abschließend alles mit den Grundfarben highlighten.

Es ist bei GW Plastik Minis eigentlich nicht nötig, aber allein um die Basegestaltung und die Tufts besser zu fixieren und die Minis besser zu schützen, besprühe ich das gesamte Modell noch mit Matt Varnish von Army Painter.

Fest im Sattel?

Ihr könnt nun die Reiter draufkleben, magnetisieren oder die vorgegebenen Steckpinöpel belassen um im Falle eines getöteten Reiter, das Reittier ohne Reiter darstellen zu können… Ich hab ja geklebt *lol*

„Spielfeldtauglich“

Es gibt Miniaturen, da bemale ich Augen, denke an jedes Detail oder Schichte in mehreren Schichten.

Es gibt aber auch solche „Massensysteme“ wie Middle-Earth, bei dem man schon mal eine 30er Einheit Morannon Orks bemalen muss und nicht die Zeit und Muße hat sich da mit Details aufzuhalten.

Deshalb habe ich für mich diese Art des Bemalen für viele Modelle angeeignet. Da übermale ich schon mal andere Teile der Miniatur in dem Wissen, dass da gleich eine andere Farbe wieder drüberkommen wird, oder male nicht mit einem 0er Pinsel in die tiefsten Ritzen, weil diese Details meine Tusche übernimmt.

Ich spare mir so Zeit und Nerven und erstaunlicherweise kommen diese Miniaturen im Netz gut an.

Sicher, wenn du genau hinschaust, wirst du Fehlerchen entdecken oder Unsauber gearbeitete Stellen direkt bemerken, aber das liegt an mir 🙂

Sofern ihr die einzelnen Elemente der Mini auch SAUBER bemalt, wird das Endergebnis halt auch SAUBERER. Die Tusche verzeiht halt nicht jede Schlampigkeit 😉

Wenn man sich jeden Abend so 1-2 Stunden hinsetzt und nach dieser Anleitung malt, kann man innerhalb von zwei Wochen, zweimal die Grundbox samt Zusatzreiter von Rohan fertig bemalen.

Das ist auch leider der Grund dafür, dass ich keine perfekten Tutorial Bilder zur Verfügung habe sondern Fortschrittsbilder meines Armeeprojektes verwenden musste.

Nun schwingt die Pinsel

Danke für euer Interesse und eure Zeit. Ich hoffe der ein oder andere kann etwas mit dem Tutorial anfangen, umsetzen und so schnell zu bemalten Armeen kommen.

Bleibt meiner Blog-Serie weiterhin treu und verfolgt meinen Weg durch Mittelerde.

Lasst mir gerne aufmunternde Worte oder Herausforderungen da 😉